Internetwarnungen
Wir warnen vor aktuellen Viren, Trojanern sowie den neusten Betrugsmaschen, Scam-Mails, Verschlüsselungsprogramme und mehr.
Wir warnen vor aktuellen Viren, Trojanern sowie den neusten Betrugsmaschen, Scam-Mails, Verschlüsselungsprogramme und mehr.
Zurzeit werden Phishingmails versendet, die vorgeben vom Chef der eigenen Firma zu sein. Die Mails haben den Betreff «Dringende Aufgabe» und der Name des Absenders entspricht dem CEO oder Geschäftsführer. Die Absenderadresse versucht die Firmenadresse nachzuahmen und folgt dem Schema: hans.muster.firmenname@outlook.com.
Der E-Mailtext ist dabei stets eine Variation von:
Guten Morgen
Hast du eine Minute Zeit? Du musst einen Job für mich erledigen. Ich kann nicht telefonieren. Ich habe viele Meetings, also schreibe einfach hier zurück.
Mit freundlichen Grüßen,
Hans Muster
CEO
Die E-Mail enthält noch keine Anhänge oder Links. Es ist aber davon auszugehen, dass nach einer Antwort weitere E-Mails mit gefährlichem Inhalt folgen werden. Da der Benutzer vermeintlich eine Antwort erwartet, könnte er die folgenden E-Mails weniger genau prüfen als normal.
Wenn Sie in ihrer Firma eine solche E-Mail erhalten, informieren Sie andere Mitarbeiter über die Gefahr und löschen Sie die E-Mail.
Blockieren Sie den Absender, fall Sie die Möglichkeit haben.
Informieren Sie uns über solche E-Mails und wir werden den Absender sperren.
Es gibt vermehrt Meldungen von gehackten WhatsApp-Konten. Die Vorgehensweise ähnelt der, die bereits letztes Jahr beobachtet wurde. Ein Kontakt meldet sich per WhatsApp und bittet Sie um Unterstützung bei einem dringenden Problem. Sie müssen dazu lediglich einen SMS-Code weiterleiten. Neu ist, dass die Betrüger mittlerweile auch in Mundart kommunizieren und bevor sie das Konto übernehmen, versuchen das Opfer zu einer Twint-Zahlung zu bewegen.
Ein legitimer Kontakt meldet sich per WhatsApp und gibt vor, ein Problem mit dem Mobiltelefon zu haben. Angeblich sei dieses gesperrt und könne nur mit einem Code entsperrt werden, der in Kürze per SMS eintreffen werde. Der Empfänger wird dann gebeten, diesen Code weiterzuleiten. Die eingehende WhatsApp-Nachricht stammt in diesem Fall tatsächlich vom Konto des oder der Bekannten. Man ist in diesem Moment versucht, dem Kontakt einen Gefallen zu tun und es kostet nichts, den Code weiterzuleiten.
Mit dem Weitergeben des 6-stelligen Codes erlaubt man aber dem Betrüger das eigene WhatsApp-Konto auf einem anderen Gerät einzurichten, dabei wird das Konto auf dem eigenen Smartphone entfernt. Der Betrüger hat dann Zugang auf die ganze Kontaktliste und kann sich bei weiteren Personen als legitimer Kontakt ausgeben. Bevor der Betrüger aber den Code eingibt, versucht er Geld zu ergaunern.
Kurze Zeit nach dem der Betrüger den Code erhalten hat, meldet er sich erneut und bittet das Opfer eine Twint-Zahlung zu tätigen, um ihm aus der Patsche zu helfen. Zu diesem Zweck sendet er einen Code, der in die Twint-App eingegeben werden soll. Mit der Eingabe und Bestätigung dieses Codes wird eine Abbuchung z. B. für die Kiosk AG getätigt. Im Hintergrund hat der Betrüger auf dieser Seite Gutscheine gekauft und als Zahlungsmethode Twint gewählt. Durch die Eingabe des Codes in der Twint-App wird dieser Kauf ausgelöst und der Betrüger kann die Gutscheine weltweit einlösen oder weiterverkaufen. In vielen Fällen werden die Opfer auch ein zweites und drittes Mal kontaktiert und noch einmal um eine Twint-Zahlung gebeten.
Nachdem das Opfer nicht mehr zahlt, gibt der Betrüger den ursprünglichen WhatsApp SMS-Code ein und übernimmt das Konto des Opfers.
Als Benutzerin oder Benutzer von WhatsApp oder anderen Chat-Diensten kann man sich mit wenigen Massnahmen schützen:
Die Massnahmen können auch auf andere Social-Media-Konten übertragen werden. So werden z. B. Facebook- und Instagram-Konten nach ähnlichem Muster übernommen.
Wenn es nun doch schon zu spät und das WhatsApp-Konto abhandengekommen ist, sind folgende Massnahmen hilfreich:
Aktuell versenden Cyberkriminelle E-Mails, die vermeintlich von AGOV stammen. AGOV ist das Behörden-Login der Schweiz, welches bei Behörden von Bund, Kantonen und Gemeinden eingesetzt werden kann, um beispielsweise die Steuererklärung elektronisch auszufüllen. In der E-Mail werden die Angeschriebenen aufgefordert, ein Software-Paket herunterzuladen. Es wird unter anderem behauptet, dass die AGOV access App als Desktop-Anwendung verfügbar sei. Das ist falsch. Die AGOV access App ist nur für Smartphones verfügbar.
Diese missbräuchlichen E-Mails enthalten einen Link zur Suchmaschine «Bing», welche das Opfer auf eine weitere Webseite weiterleitet. Auf dieser Website wird das Opfer wiederum auf eine andere Website weitergeleitet, auf welcher ein Software-Paket für Apples macOS angeboten wird. Lädt das Opfer die Datei herunter und führt es diese aus, wird der Computer mit einer Schadsoftware namens «Poseidon Stealer» infiziert. Ist diese Schadsoftware einmal auf dem Gerät installiert, stiehlt sie diverse Informationen vom Computer des Opfers und sendet diese an die Cyberkriminellen.
Löschen Sie die missbräuchliche E-Mail. Wenn Sie die Schadsoftware bereits heruntergeladen und installiert haben, sollte das betroffene Gerät umgehend neu aufgesetzt werden.
Sollten Sie die Software installiert haben, melden Sie sich bei unserem Support.
Das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) blickt auf die ersten Monate als neues Bundesamt zurück. Direktor Florian Schütz hat im Rahmen eines Fachgesprächs am 6. Mai eine erste Bilanz gezogen. Die Überführung des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC) in ein Bundesamt per 1. Januar 2024 markierte einen wichtigen Meilenstein für die Stärkung der Schweizer Cybersicherheit. Die primären Aufgaben des BACS bestehen auch weiterhin darin, die Sicherheit der Schweiz im Cyberraum zu erhöhen. Hierfür informiert und sensibilisiert es die Öffentlichkeit über Cyberbedrohungen und ‑angriffe. Zusätzlich fungiert das BACS als Anlaufstelle für die Meldung von Cybervorfällen und unterstützt insbesondere Betreiber kritischer Infrastrukturen bei der Bewältigung dieser Vorfälle. Darüber hinaus erstellt das BACS technische Analysen zur Einschätzung und Abwehr von Cybervorfällen und Cyberbedrohungen. Es identifiziert und behebt Schwachstellen im Schutz der Schweiz vor Cyberbedrohungen, um die Resilienz des Landes zu stärken.
Der Kernauftrag des BACS ist es, die Cybersicherheit von kritischen Infrastrukturen, Wirtschaft, Bildungswesen, Bevölkerung und Behörden zu stärken, indem es die Umsetzung der Nationalen Cyberstrategie (NCS) koordiniert. Die heute präsentierte Strategie des Bundesamtes zeigt auf, wie dieser Kernauftrag erfüllt wird. Das Ziel des BACS ist es die Cybersicherheit in Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteuren zu verbessern. Dazu richtet es seine Leistungen entlang von vier strategischen Säulen aus: Cyberbedrohungen verständlich machen, Mittel zur Verhinderung von Cyberangriffen zur Verfügung stellen, Schäden aus Cybervorfällen reduzieren sowie die Sicherheit von digitalen Produkten und Dienstleistungen erhöhen.
Der Meldeeingang zu Cybervorfällen beim BACS hat sich im zweiten Halbjahr 2023 mit 30'331 gemeldeten Vorfällen nahezu verdoppelt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 16'951 Meldungen. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf betrügerische Stellenangebote und vermeintliche Anrufe der Polizei zurückzuführen. Unter den meistgemeldeten Vorfällen gehörten Betrugsversuche, wobei insbesondere die Kategorien «CEO-Betrug» und «Rechnungsmanipulationsbetrug» auffällig waren.
Mit 5536 Meldungen sind mehr als doppelt so viele Meldungen zu Phishing eingegangen als in der Vorjahresperiode (2179 Meldungen). Besonders erwähnenswert ist das so genannte «Chain Phishing»: Über gehackte E-Mail-Postfächer versenden Phisher E-Mails an alle in diesem Postfach gespeicherten Adressen. Da der Absender den Empfängern bekannt sein dürfte, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass diese auf das Phishing hereinfallen. Danach werden über das gephishte E-Mail-Konto wiederum alle darin vorhandenen Kontakte angeschrieben.
Auch gingen vermehrt Meldungen zu Betrugsversuchen ein, bei denen KI zum Einsatz kam. Cyberkriminelle nutzen KI-generierte Bilder für Sextortion-Versuche, geben sich am Telefon als prominente Persönlichkeiten aus oder führen Investitionsbetrug durch. Obwohl die Anzahl der Meldungen in diesem Bereich noch vergleichsweise gering ist, handelt es sich laut Einschätzung des BACS um erste Versuche der Cyberkriminellen, die Einsatzmöglichkeiten von KI für zukünftige Cyberangriffe auszuloten.
Auf der Webseite des BACS können Sie den ausführlichen Berichts als PDF herunterladen (2MB).
Kriminelle führen zurzeit in der Schweiz eine gefährliche Phishing-Kampagne durch, um an Office365-Zugänge zu kommen. Nach einem erfolgreichen Angriff haben die Kriminellen dieselben Rechte wie der jeweilige Benutzer, z.B. E-Mails in seinem Namen versenden oder Zugang zu geteilten Dokumenten.
Beim Angriff wird eine Phishing-Mail mit einem Link zu einem Office-365-Dokument versehen. Klickt der Benutzer auf den Link wird er zu einer authentisch wirkenden Anmeldeseite geführt. GIbt er dort Benutzername und Passwort ein, wird die Sitzung übernommen, selbst wenn 2FA aktiviert ist.
Besonders gefährlich ist, dass die Angreifer, nachdem Sie ein Konto übernommen haben, legitime Phishing-E-Mails mit dieser E-Mailadresse versenden können. Es sind einige Fälle bekannt, wo so Phishing-Mails auf eine bestimmte Personen zugeschnitten wurden, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass sie auf den Link klickt. (sog. Spear-Phishing).
Global System Kunden
Zurzeit werden Phishing E-Mails versendet, die einen angeblichen Anspruch auf eine Steuerrückerstattung in Aussicht stellen. Der hinterlegte Link führt auf eine Phishing-Seite. Ignorieren Sie diese E-Mails, klicken Sie nicht auf den Link und geben Sie keine persönlichen Daten auf der Phishing-Seite ein.
Politisch relevante Ereignisse können zu illegalen Aktivitäten im Cyberraum, sogenanntem Hacktivismus, führen. Dabei zielen die Hacktivisten darauf ab, die mediale und somit die öffentliche Aufmerksamkeit zu gewinnen. Im Juni 2023 wurde die Bundesverwaltung zweimal Opfer von Hacktivismus. Zuerst erfolgte ein DDoS-Angriff im Nachgang zu einem Entscheid des Ständerats in Zusammenhang mit dem Kriegsmaterialgesetz. Dies mit dem Ziel, die Website der Parlamentsdienste zu überlasten und somit für Nutzende unzugänglich zu machen. Beim zweiten Angriff war die Ankündigung einer Online-Rede des ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskyj, vor der Bundesversammlung der Auslöser. Von diesem DDoS-Angriff betroffen waren neben mehreren Websites von Bundesämtern und dem Parlament auch die Websites von Grossunternehmen in der Schweiz, einigen Flughäfen, zahlreichen Städten und Kantonen sowie der Schweizerische Bankiervereinigung. Das Fokusthema des Halbjahresberichts widmet sich deshalb den Vorgehensweisen und Motivationen der Hacktivisten. Zudem zeigen zwei Gastbeiträge auf, wie betroffene Grossunternehmen auf den DDoS-Angriff reagiert haben. Gleichzeitig mit diesem Halbjahresbericht publiziert das NCSC einen detaillierten Analysebericht zu diesen DDoS-Angriffen.
Im ersten Halbjahr 2023 sind beim NCSC 19'048 Meldungen zu Cybervorfällen eingegangen. Dies entspricht einer Zunahme von rund 2'000 Meldungen in Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 (16’951 Meldungen). Im ersten Halbjahr 2023 betrafen wiederum die häufigsten Meldungen an das NCSC verschiedenste Betrugsformen. Beim grössten Teil, rund 30%, handelt es sich weiterhin um Drohmails, sogenannte Fake Extortions. Meist wird das Opfer dieser Drohmails einer angeblich begangenen Straftat beschuldigt. Diese Drohungen werden vermeintlich im Namen von in- und ausländischen Behörden versendet, wobei im letzten Halbjahr auch immer häufiger der Name des schweizerischen NCSC missbraucht worden ist.
Den zweiten Platz der meistgemeldeten Vorfälle belegt Phishing, dessen Anzahl Meldungen um über 40% zugenommen und im letzten Semester für einen Fünftel des Meldeeingangs gesorgt hat. Der Hauptgrund für diesen Anstieg ist eine ausgedehnte Phishing-Kampagne gegen SwissPass-Kunden, die sich fast über das gesamte erste Halbjahr 2023 hingezogen hat. Allgemein ist bei den Phishing-Versuchen festzustellen, dass diese aufwändiger gestaltet werden und die Angreifer neue Methoden der Verschleierung des Phishing-Links ausprobieren.
Im ersten Halbjahr 2023 blieb mit 64 Meldungen die Anzahl zu Ransomware fast gleich hoch wie in der Vorhalbjahresperiode (76 Meldungen). Während Meldungen von Privatpersonen stark zurückgegangen sind (von 27 auf 8 Fälle), stieg die Anzahl gemeldeter Ransomware-Vorfälle bei Unternehmen an (von 49 auf 56 Fälle). Neben kurzfristigen betrieblichen Einschränkungen infolge von Verschlüsselung von Daten verursacht die Publikation von abgeflossenen Unternehmensdaten schwer kalkulierbare Folgeschäden.
Auf der Webseite des NCSC können Sie den ausführlichen Berichts als PDF herunterladen (3,7MB).
Eine schwere Sicherheitslücke in Libwebp, einer Bibliothek, die von den meisten Browsern und vielen anderen Apps zur Darstellung von Bildern im WebP-Format verwendet wird, wird von Hackern aktiv ausgenützt. Die Sicherheitslücke erlaub es Angreifern eigenen Code ausführen zu lassen, wenn Benutzer eine Website aufrufen mit einem präparierten WebP-Bild. Für die grossen Browser sind Updates bereits verteilt worden. Stellen Sie sicher, dass Sie die automatische Aktualisierung aktiviert haben oder installieren Sie das Update manuell.
Browser mit erhältlichem Update:
Betroffen sind aber nicht nur Browser, sondern jedes Programm, dass diese Bibliothek verwendet. Es gibt keine offizielle Liste aller Programme, die folgende Liste ist daher nicht abschliessend:
Sollten Sie eines dieser Programme verwenden, stellen Sie auch hier sicher, dass Auto-Aktualisierung aktiviert ist, damit Sie das Update erhalten, sobald es verfügbar ist. Sollte das Programm keine solche Funktion besitzen, kontrollieren Sie selbst, ob es eine neue Version gibt und installieren Sie das Update manuell. Für einige dieser Programme sind Updates bereits erhätlich, unter anderem für die Linux-Versionen, Adobe Reader/Acrobat, Thunderbird und Signal.
Im Komprimierungs- und Archivierungsprogramm 7-Zip sowie im Texteditor Notepad++ gibt es gefährliche Sicherheitslücken.
Bei 7-Zip kann über ein manipulierte Archivdatei Schadcode ausgeführt werden. Es reicht, wenn das Archiv geöffnet wird. Die Sicherheitslücke ist in der neusten Version 23.01 behoben: https://www.7-zip.org/. Das Programm kann sich nicht selbst aktualisieren, es muss manuell gemacht werden.
Bei Notepad++ gibt es Sicherheitslücken, die über eine präparierte Textdatei ausgenutzt werden können, um Schadcode auszuführen. Die Sicherheitslücke ist in der neusten Version 8.5.7 behoben: https://notepad-plus-plus.org/downloads/. Das Programm besitzt zwar eine automatische Aktualisierung, diese muss allerdings zum einen aktiviert sein und zum anderen scheint das Sicherheitsupdate noch nicht überall verteilt zu werden. Es wird auch hier empfohlen, das Programm manuell zu aktualisieren.
Es wurde eine kritische Sicherheitslücke in der Komprimierungs- und Archivierungssoftware WinRAR bekannt. Sie erlaubt es Angreifern, beliebigen Code ausführen zu lassen. Die Sicherheitslücke kann mit einer präparierten .rar-Datei ausgenutzt werden, der Benutzer muss sie lediglich öffnen.
Die Sicherheitslücke ist in der neusten Version 6.23 behoben. Sollten Sie eine ältere Version installiert haben, aktualisieren Sie auf die Version 6.23. Es ist davon auszugehen, dass nach der Veröffentlichung der Sicherheitslücke Kriminelle versuchen werden diese auszunutzen.
Quelle: heise.de
Die 3CX Desktop App ist mit Schadsoftware infiziert. 3CX hat dies inzwischen bestätigt. Die Version kann nicht mehr von der offiziellen Seite heruntergeladen werden.
Ursprung der Sicherheitslücke ist eine Bibliothek die von der «3CX Desktop App» mitverwendet wird, und von Angreifern infiziert wurde. Einen solchen Angriff nennt man Lieferkettenangriff (Supply Chain Attack). Was das infizierte Programm alles anstellen kann, ist nicht abschliessend geklärt. Es gibt Meldungen, dass sich das Programm mit einem bösartigen Server verbinden will, dass weitere Software nachlädt und in wenigen Fällen Tastatureingaben.
Viele Virenscanner erkennen mitlerweile die infizierte Datei.
3CX stellt 4 unterschiedliche Clients zur Verfügung:
Betroffen ist nach aktuellem Informationsstand nur die «3CX Desktop App» in der Version 18.12.407, 18.12.416 unter Windows und 18.11.1213 unter Mac.
Nicht betroffen sind die Smartphone App, der Web Client (PWA) sowie die alte Legacy App.
Sollten Sie sich die «3CX Desktop App» über den Webclient heruntergeladen und lokal installiert haben, sollten Sie diese umgehend deinstallieren. Die Deinstallation der «3CX Desktop App» im Benutzerkontext ist OHNE Administratorberechtigung möglich.
3CX rät Kunden den «3CX Web Client (PWA)» zu verwenden, bis eine neue, sichere Version der «3CX Desktop App» verfügbar ist.
Kunden, bei denen die 3CX Desktop App lokal installiert sein könnte, wurden bereits informiert.
Quellen: bleepingcomputers.com (englisch), Stellungnahme von 3CX (englisch)
Derzeit kursieren vermehrt E-Mails, die vermeintlich vom Webhoster Hostpoint stammen und in denen behauptet wird, dass Sie die Zahlungsmethode aktualisieren müssen. Die Betrüger versuchen, über eine Fake-Webseite die Kreditkartendaten abzugreifen.
Sollte die Phishingmasche der Betrüger erfolgreich sein, wird sofort eine Kreditkartenbelastung ausgelöst. Dabei versuchen die Betrüger den per SMS übermittelten Sicherheits-Code des Finanzinstitutes zu ergattern (Umgehung der Zwei-Faktor-Authentifizierung).
Quelle: cybercrimepolice.ch
Bewaffnete Konflikte werden zunehmend auch mithilfe von Cyberangriffen geführt. Urheber solcher Angriffe können nebst staatlichen Akteuren auch nichtstaatliche Angreifer wie Hacktivisten oder kriminelle Gruppierungen sein. Insbesondere der Ukraine-Konflikt zeigt, wo Cyber als Mittel eingesetzt werden kann. Diese vielschichtige Thematik bildet das Fokusthema und wird im aktuellen Bericht von den verschiedensten Seiten her beleuchtet.
Im ersten Halbjahr 2022 verzeichnete das NCSC eine massive Zunahme von Meldungen aus der Bevölkerung. Bis Ende Juni gingen beim NCSC 17'186 Meldungen ein. Im Vergleich zur Vorhalbjahresperiode mit 10’234 Meldungen entspricht dies einer Zunahme von rund 70 Prozent. Hauptursache dieser beachtlichen Steigerung sind vor allem Meldungen zu Droh-E-Mails im Namen der Polizei, so genannte Fake-Extortion-E-Mails.
Im Berichtszeitraum betrafen die meisten Meldungen an das NCSC verschiedenste Betrugsformen (10'447 Meldungen). Rund die Hälfte davon waren Meldungen zu Fake-Extortion-E-Mails (5'872 Meldungen). Weitere Betrugsfälle fielen auf Vorschussbetrug (1’834), Fake Sextortion (615) und Kleinanzeigenbetrug (419). Meldungen zu Phishing und Schadsoftware bewegten sich im Vergleich zur Vorhalbjahresperiode auf dem gleichen Niveau.
Das höchste Schadenspotential bei Unternehmen verzeichnete das NCSC neben Ransomware beim Phänomen des Rechnungsmanipulationsbetrugs (Business-E-Mail-Compromise). Im ersten Halbjahr 2022 erhielt das NCSC diesbezüglich 47 Meldungen mit einer Schadenssumme von insgesamt 2.3 Millionen Schweizer Franken. Der Investment-Betrug gehört, insbesondere bei Privatpersonen, zu den Delikten mit den höchsten Schadenssummen. In der ersten Jahreshälfte 2022 wurden dem NCSC Fälle mit einer Schadenssumme von insgesamt mehr als drei Millionen Schweizer Franken gemeldet.
Obwohl die Meldungen zu Ransomware im Vergleich zur Vorhalbjahresperiode von 91 auf 83 Meldungen leicht zurückgegangen sind, ist diese Angriffsform weiterhin die akuteste Cyberbedrohung, der Organisationen in der Schweiz ausgesetzt sind. Seit Jahresbeginn sind in der Schweiz verschiedene Organisationen in diversen Sektoren Ziele von Ransomware-Angriffen geworden.
Einen enormen Anstieg verzeichnete das NCSC auch bei den Meldungen zu gefälschten (gespooften) Telefonnummern. Dabei fälschen dubiose Callcenter die angezeigte Rufnummer, in dem sie Telefonnummern von Privatpersonen anzeigen lassen. So sollen die Angerufenen verleitet werden, den Anruf entgegenzunehmen. Im ersten Halbjahr 2022 gingen beim NCSC 319 Meldungen ein. Im Berichtszeitraum des Vorjahres waren es nur gerade 17 Meldungen.
Auf der Webseite des NCSC können Sie den ausführlichen Berichts als PDF herunterladen (1MB).
Eine gefährliche Schwachstelle wurde in Windows entdeckt, mit der präparierte Office-Dateien Schadsoftware nachladen können. Das Gefährliche an der aktuellen Methode ist, dass sie einen Fehler in Microsoft Windows Support Diagnostic Tool ausnutzt und damit Schadsoftware nachlädt, selbst wenn Makros deaktiviert sind. Wird die Datei als .rtf-Datei versendet, wird sogar die Geschützte-Ansicht von Office umgangen. D.h. die blosse Ansichtsvorschau einer Datei kann zur Infizierung führen.
Es scheinen fast alle Windows-Versionen betroffen zu sein. Ob Virenscanner alle präparierten Dokumente erkennen, ist noch unklar. Im Ausland sind erste Fälle bekannt, wo Kriminelle die Sicherheitslücke ausnützen. Zurzeit gibt es von Microsoft noch keinen Sicherheitspatch.
Global System Kunden mit einem «Windows & Linux Server SLA» beziehungsweise «Windows & Linux Client SLA» müssen nichts unternehmen. Wir haben bei Bekanntgabe dieser Schwachstelle sofort das Microsoft Windows Support Diagnostic Tool temporär deaktiviert. Beim nächsten Wartungsfenster, wird das von uns erst geprüfte Update, installiert werden.
An der Produktion von Gütern und Dienstleistungen sind heute verschiedene Lieferanten und Drittanbieter beteiligt. Werden diese angegriffen, kann dies zu weitreichenden Problemen in der ganzen Supply Chain führen, wie beispielsweise einem Produktionsstopp. Für internationale Schlagzeilen sorgte der Supply Chain-Angriff auf das Software-Unternehmen Kaseya Mitte 2021. Ausserdem waren in der Schweiz die Internetseiten der Stadt und des Kantons St. Gallen infolge eines DDoS-Angriffs auf einen Hosting-Provider längere Zeit nichtverfügbar.
Im Berichtszeitraum erhielt das NCSC insgesamt 11'480 Meldungen zu Cybervorfällen. Am häufigsten gingen dabei Hinweise zu verschiedenen Betrugsformen ein. Insbesondere E-Mails, die angeblich von Strafverfolgungsbehörden stammen, wurden sehr häufig gemeldet. Weitere Meldungen betrafen Vorschussbetrug, Investment-Betrug, CEO-Betrug und Kleinanzeigen-Betrug. Bei Betrug zeichnet sich bei einigen Täterschaften ein Trend zu aufwändigerem, individualisiertem Vorgehen ab. Sie bearbeiten Opfer über längere Zeit, um Vertrauen aufzubauen, bevor der eigentliche Betrugsversuch stattfindet.
Auch in der zweiten Jahreshälfte 2021 gab es zahlreiche Angriffe mit Verschlüsselungstrojanern, sogenannter Ransomware, bei denen Daten verschlüsselt und anschliessend Lösegeld gefordert wurde. Immer öfter gehen die Angreifer zur doppelten Erpressung über. Sie kopieren die Daten, bevor diese verschlüsselt werden. So verfügen die Angreifer über ein zusätzliches Druckmittel. Falls das Opfer nicht zur Zahlung des geforderten Lösegeldes bereit ist, drohen sie mit der Veröffentlichung der Daten.
Häufig werden in der Software-Entwicklung bereits bestehende Komponenten wie Bibliotheken oder Open Source Code verwendet. Diese können jedoch auch Schwachstellenaufweisen. Wird eine solche Schwachstelle bekannt, muss sie in allen Produkten, in denen die Komponente mit der Schwachstelle integriert wurde, behoben werden. Diese Problematik zeigte sich im Dezember 2021 bei der kritischen Schwachstelle in der weit verbreiteten Java-Programmbibliothek «Log4j».
Seit Beginn der Pandemie werden dem NCSC viele Phishing-Angriffe mit vermeintlichen Paketankündigungen oder Zustellproblemen gemeldet. Neben E-Mails versenden die Angreifer auch regelmässig SMS, um ihre Opfer zu erreichen. Andere Meldungen betrafen Phishing-Versuche in Zusammenhang mit Webmail und Office365. Die so gephishten Zugangsdaten werden in der Folge oft für Rechnungsmanipulationsbetrug verwendet. Ein weiterer Dauerbrenner sind Phishing-Mails bezüglich angeblich doppelt bezahlter Rechnungen von Internetprovidern.
Auf der Webseite des NCSC können Sie den ausführlichen Berichts als PDF herunterladen (2MB).